Mit einem Onlineangebot beteiligte sich der Studiengang Musikdesign beim Girls’Day 2022. Am ausgebuchten Workshop nahmen 30 Teilnehmerinnen im Alter von zehn bis siebzehn Jahren aus ganz Deutschland teil. Neben Berufsperspektiven einer Musikdesignerin erhielten die Interessierten praxisnahe Einblicke in technische und inhaltliche Methoden einer Filmvertonung.
Wie kann Musik wirken? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch den Workshoptag. Eine rege Diskussion entstand bereits im Rahmen einer Übung: Ein Filmausschnitt wurde mit drei verschiedenen Musikstücken unterlegt und diese Vertonungsvarianten hintereinander angeschaut. In vielen Wortmeldungen kam zum Ausdruck, wie die Handlungsebene durch Musik unterstützt oder in einen völlig anderen Kontext gerückt werden kann. Darauf aufbauend gestalteten die Teilnehmerinnen eine gemeinsame Trickfilmvertonung. In Kleingruppen wurde experimentiert und diskutiert, mit welchen Musikstücken und Klängen eine beabsichtigte Stimmung erreicht werden kann. Im zweiten Workshopteil widmeten sich die Teilnehmerinnen der Vertonung von Soundeffekten. Dabei wurden Geräusche ausschließlich mit den Möglichkeiten der eigenen Stimme erzeugt und zur bereits ausgewählten Musik hinzugefügt. Durch das vorbereitete Technikkonzept konnten die von den Teilnehmerinnen erzeugten Klänge direkt aus dem Videochat in die Filmvertonung eingebettet werden. Alternativ wurden die Klänge von den Teilnehmerinnen mit dem Smartphone aufgenommen und zugesendet. In einem finalen Schritt konnten die Ergebnisse der Kleingruppen zu einem gelungenen Gesamtwerk kombiniert werden. Filmmusikkomposition und Sounddesign sind nebenbei fester Bestandteil des Musikdesign-Studiums: Studierende im fünften Semester zeichnen sich seit vielen Jahren für die Vertonung von Trickfilmen verantwortlich, die in Kooperation mit der Nanyang Technological University Singapore entstehen.

Die Teilnehmerinnen meldeten einstimmig zurück, dass mit dem Workshop eine eindrückliche Sensibilisierung für Musik in Filmen stattgefunden hat. In diesem Zusammenhang vermuteten viele ein künftig nicht mehr gänzlich unbedarftes Anschauen von Filmen. Durch die Verwendung einer frei verfügbaren Software in den Workshops hatten zudem einige Teilnehmerinnen vor, diese herunterzuladen und eigene Projekte zu gestalten.
Wie kann Musik wirken? Neben den Workshops berichteten auch Lehrende im Studiengang Musikdesign über weitere Kontexte dieser Fragestellung. Professorin Sonja Schmid gab Einblicke in ihre Aktivitäten, Musik an Orten zu inszenieren, die dafür eigentlich nicht konzipiert wurden. Professorin Christina Zenk zeigte den Teilnehmerinnen eine wissenschaftliche Perspektive dieser Fragestellung auf. Darüber hinaus präsentierte Andreas Brand diverse Studiengangsprojekte und schloss mit weiteren verwandten Aspekten an. Die digitalen Workshops wurden von den Musikdesignstudierenden Joshua Hank, Luis Miehlich und Jonas Oehlenschläger mit großer Einsatzbereitschaft vorbereitet und begleitet. Durch die vielen positiven Rückmeldungen und Erfahrungen ist eine Neuauflage beim Girls’Day 2023 schon heute vorgesehen. Dies impliziert gleichzeitig eine kontinuierliche Weiterentwicklung digital-partizipativer Formate des Studiengangs Musikdesign.